Wurzelkanalbehanlung (Endodontie)
Eine Wurzelkanalbehandlung wird dann nötig, wenn der Zahnnerv (sog. Pulpa) irreparabel geschädigt ist. Ursachen können z.B. eine tiefe Karies sein, oder aber auch durch ein Trauma z.B. durch einen Sturz oder Überbelastungen.
Meistens äußert sich die Zahnnervschädigung durch Zahnschmerzen. Wenn der Zahnnerv irreversibel geschädigt ist, stirbt er ab und muss vollständig aus dem Zahn entfernt werden. In einigen Fällen ist aber ein abgestorbener Zahnnerv auch nur ein Zufallsbefund bei der Röntgendiagnostik wo um die Wurzelspitze des betroffenen Zahnes für den Patienten eine schwarze Umrandung zu erkennen ist. In diesen Fällen tut der Zahn dem Patienten zwar nicht weh, dennoch sollte er behandelt werden, da eine chronische Entzündung vorliegt, die das Immunsystem permanent beschäftigt und schwächt.
Je nach Zahntyp kann ein Zahn zwischen 1 bis mehr als 5 Nervkanäle besitzen.
Kann der Nerv sich regenerieren und eine Wurzelkanalbehandlung überflüssig machen?
Ja, bis zu einem gewissen Maß kann sich ein geschädigter Zahnnerv regenerieren. In diesem Fall spricht man von einer reversiblen Pulpitis. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um eine irreversiblen Pulpitis, d.h. der Nerv ist dauerhaft geschädigt und eine weiterführende Behandlung ist notwendig.
Tun Wurzelkanalbehandlungen weh?
In den meisten Fällen kann durch eine gezielte lokale Anästhesie der Schmerz komplett ausgeschaltet werden. In seltenen Fällen ist die Entzündung jedoch so stark, das eine suffiziente Betäubung nicht möglich ist. In diesen Fällen wird entweder vorab ein Antibiotikum verabreicht oder ein schmerzstillendes Medikament in den Zahn eingebracht.
Was kostet eine Wurzelkanalbehandlung?
In den meisten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Behandlung. Speziell bei gesetzlich versicherten Patienten kann es jedoch zu einer Zuzahlung kommen, wenn zusätzliche Maßnahmen, die von der Krankenkasse nicht gedeckt werden sinnvoll sind. Dies wird jedoch vor der Behandlung besprochen.
Was wird bei der Wurzelkanalbehandlung gemacht?
Ziel der Wurzelkanalbehandlung ist das vollständige Entfernen des Pulpagewebes aus dem abgestorbenen Zahnes und eine vollständige Versieglung des so entstandenen Hohlraumes im Zahn bis hin zur Wurzelspitze. Dabei wird der Zahn mittels Kofferdam ( eine Isolierungsmethode um Keimfrei arbeiten zu können) isoliert, mittels Bohrer ein Zugang zum Nerv (Pulpa) geschaffen und dank kleiner Feilen dieser möglichst komplett entfernt. Nach mehreren Desinfektions-und Reinigungsspüllungen wird der Zahninnenraum vollständig versiegelt und der Zugang zum Pulpa-Raum mit einer Füllung verschlossen.
Ist eine Wurzelkanalbehandlung schädlich?
Da scheiden sich aktuell wirklich die Geister. Die Befürworter weisen darauf hin, das durch eine Wurzelkanalbehandlung der Zahn noch zum Teil über Jahrzehnte hinweg genutzt werden kann. Jedoch steigt die Zahl der Zahnärzte, die Wurzelkanalbehandlungen ablehnen mit der Begründung, das nie sichergestellt werden kann, das alles Pulpa-Gewebe aus dem Zahn wirklich entfernt werden kann und somit immer ein Entzündungsherd im Körper ist, der das Immunsystem schwächt und kein toter Zahn in den Mund gehört. In unserer Praxis führen wir noch Wurzelkanalbehandlungen durch, die Tendenz ist jedoch auch, eher den Zahn durch ein (Keramik-) Implantat zu ersetzen.
Welche Alternativen zur Wurzelkanalbehandlung gibt es?
Den Zahn zu extrahieren und entweder die Lücke zu belassen, oder durch ein Implantat, eine Brücke oder herausnehmbaren Zahnersatz zu ersetzen.
Gerne stehen wir Ihnen für Fragen rund um dieses Thema zur Verfügung.